Eiskristalle © 2025 Kay Roedel
Ein Eiskristall im Morgenlicht,
bricht funkelnd durch das Winterdicht.
Doch spürt er schon der Sonne Glut,
die langsam an seinen Rändern ruht.
Glatt und kühl in fester Winterhand,
doch Sonnenstrahlen wärmen den Rand.
Ein Tropfen fällt, so klar, so rund,
verschwindet leis im kalten Grund.
War eben noch in des Eises Pflicht,
zerrinnt nun leise, Schicht für Schicht.
Die Wärme flüstert sanft und sacht,
bis seine Form im Licht erwacht.
Der Winter flüstert leise Ade,
die Kälte schwindet, taut im Schnee.
Des Eises letzter Funken Glanz,
das Eis zerfließt, wie im Tanz.
So zeigt der Kristall im hellen Schein,
nichts bleibt für immer, nichts bleibt allein.
In jedem Ende, das man sieht,
liegt neues Leben, das weiterzieht.
Erschienen am 08. Februar 2025.